Makellosigkeit und Brüche

In meinem Schaffen als Malerin abstrakter Materialbilder versuche ich, eine Verbindung von Materialität und natürlicher Farbigkeit herzustellen. Dabei spielt das Erzeugen einer Patina, einer Rohheit und Aufgebrochenheit, eine zentrale Rolle. Die Gegensätze von glatt und rau, Tiefe und Oberflächentextur, Glanz und Pudrigkeit, Hell und Dunkel, schaffen Lebendigkeit und Spannung. Ich setze Licht und Schatten, Farbigkeit und Farblosigkeit gegenüber. Durch die Materialität besitzen meine Bilder eine ausgesprochene Haptik.

Fassaden und Oberflächen

Inspiration zu meiner Malerei bieten mir verwitternde, rustikale, bisweilen durch den Zahn der Zeit abgenagte Fassaden und Mauern, die ich z.B. in der Provence aufspüre und fotografiere – „Murs Patinés“. Brüche in den Wänden, die wie Narben einer durch Geschichte gebrochenen Zeit wirken. Das Altern der Gemäuer bringt eine morbide Schönheit hervor.

Fotografierte Wandausschnitte in einer alten Fabrikhalle, abblätternde Farbe rostender Metallflächen motivieren mich zu neuen Arbeiten. Vergessene Orte oder Oberflächen mit Patina tragen einen besonderen Charme in sich.

„Coup d’Essai – Lehrlingsstück. Malen bedeutet für mich, immer einen neuen Versuch zu wagen.